Monopoly Mainz

Goetheplatz / Platz der Kinderrechte

Der zentrale Platz in der Mainzer Neustadt trägt den Namen des Dichters, Staatsmanns und Naturforschers Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) zu Ehren. Goethe besuchte Mainz mehrmals und beschrieb unter anderem die Belagerung von Mainz im Jahr 1793 sowie den Eichelstein. Die Mainz-Neustadt zeichnet sich durch ihre vielen Plätze und verkehrsberuhigten Straßen aus, der bekannteste ist der Goetheplatz. Die Schnittstelle zwischen der nördlichen und südlichen Neustadt ist ein beliebter Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher Herkunft. Im Rahmen des Städtebauförderprogramms Soziale Stadt wurde der Platz von 2002 bis 2005 umgestaltet und mit einem Wasserspielplatz sowie neuen Grünanlagen ausgestattet. Auch die Vernetzung mit den umliegenden Einrichtungen wurde verbessert. Die letzte Maßnahme fand 2009 statt, um Platz für das traditionelle Volksfest ‘Gaadefelder Kerb’ zu schaffen. Zuletzt wurden die Pavillons auf dem Platz von Kindern und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement und der Kunstakademie Mainz neugestaltet und bemalt. Entstanden sind kreative und farbenfrohe Darstellungen mit Bezug zur Neustadt und den Nutzern der Pavillons.

Alicenplatz

Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland wurde am 25. April 1843 im Buckingham Palace in London geboren und verstarb am 14. Dezember 1878 im Neuen Palais in Darmstadt. Sie war die zweite Tochter von Königin Victoria und Prinzgemahl Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Durch ihre Heirat mit Ludwig IV. wurde Alice zur Großherzogin von Hessen und bei Rhein. Ihr Großvater mütterlicherseits war Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn, der vierte Sohn des britischen Königs Georg III. Die Geburt von Alice wurde in der Öffentlichkeit mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Sogar der Kronrat schickte Prinz Albert eine Nachricht, in der er seine Glückwünsche und Kondolenz zur Geburt einer weiteren Tochter ausdrückte. Am 2. Juni 1843 wurde sie in der Palastkapelle des Buckingham Palace vom Erzbischof von Canterbury William Howley getauft. Sie erhielt den Namen Alice Maud Mary zu Ehren von Queen Victorias erstem Premierminister William Lamb, 2. Viscount Melbourne. Er hatte einmal zu Victoria gesagt, dass dies sein Lieblingsname für ein Mädchen sei.

Landtag Rheinland-Pfalz

Der Landtag Rheinland-Pfalz ist das Parlament des Bundeslandes Rheinland-Pfalz und hat seinen Sitz in der Landeshauptstadt Mainz. Seit 1951 tagt der Landtag im Deutschhaus in Mainz. Im Jahr 1999 wurde das Abgeordnetenhaus errichtet, das die Büros der Abgeordneten und die Fraktionsgeschäftsstellen vereint. Ein Teil des Gebäudes wird von der Landesregierung genutzt. Die beiden Komplexe sind durch eine Baufuge getrennt, die die Gewaltenteilung zwischen Legislative und Exekutive symbolisiert. Der Landtag hat seinen Sitz am Platz der Mainzer Republik 1. Die Landtagsverwaltung befindet sich in der Diether-von-Isenburg-Straße 1 und das Abgeordnetenhaus in der Kaiser-Friedrich-Straße 3.

Die Geschichte des Landtags reicht bis zur Gründung des Landes Rheinland-Pfalz zurück. Aufgrund von Kriegsschäden und Zerstörungen fand die konstituierende Sitzung der Beratenden Landesversammlung im Koblenzer Theater statt. Nach einer Volksabstimmung wurde die Verfassung für Rheinland-Pfalz angenommen. Der erste Landtag trat im großen Rathaussaal von Koblenz zusammen. Später beschloss der Landtag, das Deutschhaus in Mainz wieder aufzubauen und dorthin zu verlegen. Nach umfassenden Renovierungsarbeiten kehrte der Landtag im September 2021 in das sanierte Gebäude zurück. Während der Renovierungsarbeiten tagte er vorübergehend aufgrund der Corona-Pandemie in der Rheingoldhalle in Mainz.

Gymnasiumstraße

In der Gymnasiumstraße befindet sich das Kloster der Klarissen-Kapuzinerinnen “von der Ewigen Anbetung”, einem römisch-katholischen Frauenorden und Zweig der Klarissen-Kapuzinerinnen. Die Nonnen leben in strenger Klausur, kontemplativ in vollkommenem Schweigen und persönlicher Armut. Das Anbetungskloster ‘Maria Hilf’ wurde 1860 von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler gegründet. Im Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört, aber 1952 wieder aufgebaut. 1996 wurde die neue Klosterkapelle ‘St. Klara’ eingeweiht. Die Nonnen beten täglich die Ewige Anbetung und bieten geistliche Begleitung an. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt durch Hostienbacken. Das Kloster in Koblenz-Pfaffendorf bestand 2007 aus 12 Schwestern und drei Novizinnen.
Die langjährige Oberin Ignatia von Hertling (1838–1909) aus Mainz war eine Cousine des deutschen Reichskanzlers Georg von Hertling.

Am Sägewerk

In alten Stadtplänen trägt die Straße noch den Namen Alte Finther Landstraße, jenseits des Zwanzigmorgenwegs ist dieser Name noch erhalten. Das Sägewerk, das noch in den 50er Jahren existierte, gehörte zur 1865 gegründeten Firma Franz Barbara. Später wurde das Sägewerk aufgegeben und nur noch der Holzhandel betrieben. 2012 endet die Firmengeschichte und das ebenfalls traditionsreiche Bad Kreuznacher Unternehmen Beinbrech (1821 begründet) übernahm den Standort in Mainz-Gonsenheim.

Obere Kreuzstraße

Die Obere Kreuzstraße ist eine Fortsetzung der Kreuzstraße (früher Gonsenheimer Weg) im Stadtteil Mombach. Der Stadtteil zählt mit seinem nördlichen Teil zu den bedeutendsten Industrie- und Gewerbestandorten in Mainz. Namhafte Firmen haben hier ihren Sitz und profitieren von der Nähe zur Autobahn, Innenstadt und zum Industriehafen. Trotzdem spielt auch der traditionelle Obst- und Gemüseanbau noch immer eine gewisse Rolle. Felder, Gärten und das Naturschutzgebiet ‘Mainzer Sand’ zeugen trotz der ausgedehnten Wohngebiete bis heute von dieser anderen, nicht industriellen Seite Mombachs.

Das Mainzer Rheinufer mit seinem Naturschutzgebiet und den vielen Wassersportvereinen lädt zum Verweilen ein. Der alte Ortskern hat fast dörflichen Charakter und beherbergt einige der Häuser und Höfe, wie sie einst typisch für Mombach waren. Viele Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, darunter auch die katholische Kirche St. Nikolaus. Diese wurde 1955 neu erbaut.

Die Bewohner schätzen das vielfältige kulturelle Angebot sowie die Möglichkeit, alte Traditionen bei Festen wie dem Schissmelle-Dienstags-Umzug an Fastnacht oder dem Rheinuferfest im August aufleben zu lassen.

Flugplatzstraße

Die Flugplatzstraße verbindet Wackernheim und Mainz-Finthen und führt zum Flugplatz Mainz-Finthen. Der Flugplatz wurde 1939 eröffnet und diente im Zweiten Weltkrieg als Grasplatz für Nachtjagdflugzeuge. Er verfügt über ein Entwässerungs- und Drainagesystem mit einem Durchmesser von 1,2 km. Nach dem Krieg wurde die 1000 m lange Start- und Landebahn aus Asphalt von der französischen Armee gebaut. Später übernahmen die Amerikaner den Flugplatz. Seit 1994 ist er auch als Verkehrslandeplatz für zivile Flüge zugelassen.

An der Krimm

Die Straße bildet die südliche Grenze eines ehemals militärisch genutzten Geländes. Bereits im 19. Jahrhundert befand sich am nördlichen Ende der Mombacher Straße (heute: Kurt-Schumacher-Str.) die beliebte Ausflugsgaststätte ‘Die Krimm’. Die Gaststätte verfügte über ein großes Außengelände, das zeitweise sogar ein Wildgehege beherbergte, da das gesamte Areal noch nicht bebaut war. Es wird vermutet, dass die Gaststätte der Straße ihren Namen gab.

Interessanterweise geht ein Spruch auf die Erlebnisse pfälzischer Auswanderer zurück, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts in die Südukraine zogen: ‘Der eine kommt ins Pfefferland, der andere in die Krimm’. Dieser Ausspruch bezieht sich vermutlich auf die Halbinsel Krim. Ob der Name der Gaststätte darauf zurückzuführen ist, bleibt fraglich. Trotzdem könnte dies eine mögliche Erklärung für den Namen sein.

Elbestraße

Ursprünglich trug die Straße den Namen ‘Rheinstraße’. Nach den Eingemeindungen 1969 kam es jedoch zu Verwechslungen, da es in Mainz mehrere Straßen mit dem gleichen Namen gab. Deshalb beschloss die Stadt, Straßennamen im gesamten Stadtgebiet nur noch einmal zu vergeben.

Es mag zunächst verwundern, dass eine Straße nach einem Fluss benannt wurde, der weit entfernt von Mainz liegt. Jedoch ergibt sich ein Zusammenhang mit den benachbarten ‘Flussstraßen’. Es bleibt jedoch unklar, ob diese Verknüpfung bei der Namensgebung beabsichtigt war. Um 1500 markierte die Elbe die Nordgrenze der Kirchenprovinz Mainz, die damals nach Rom die zweitgrößte kirchliche Organisationseinheit war. Die Saale bildete die Ostgrenze, Werra und Weser das Zentrum.

Gutenberg-Museum

Eines der ältesten Druck- und Schriftmuseen der Welt ist das Gutenberg-Museum in Mainz. Hier werden zwei Exemplare der Gutenberg-Bibel, des ältesten mit beweglichen Lettern gedruckten Buches, sowie wechselnde Ausstellungen zu Typografie und Buchgestaltung gezeigt. Das Museum liegt gegenüber dem Dom in der Mainzer Altstadt.

Im Juni 2020 wurde von einer von der Stadt eingesetzten Kommission empfohlen, den sanierungsbedürftigen Schell-Bau des Museums abzureißen und durch einen Neubau am jetzigen Standort zu ersetzen. Die Trägerschaft des Museums wird von der Stadt Mainz in eine Stiftung überführt.

Gegründet wurde das Museum im Jahr 1900 von Bürgern der Stadt, um die Erfindungen und Kunstwerke Johannes Gutenbergs einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Eröffnung fand am 23. Juni 1901 statt. Zunächst war das Museum Teil der Mainzer Stadtbibliothek, zog dann in verschiedene Gebäude um und bezog schließlich seinen heutigen Standort.

Über die Jahre hinweg wurden Objekte aus den Gebieten Druck, Typographie, Druckkunst, Papier und Schriftgeschichte verschiedener Kulturen zusammengetragen. Das Museum wurde mehrmals erweitert und renoviert, zuletzt im Jahr 2000.

Auf Empfehlung der Arbeitsgruppe zur Modernisierung des Gutenberg-Museums beschloss der Stadtrat im Juni 2020 einen Neubau am alten Standort. Die Planungs- und Bauphase des neuen Gutenberg-Museums steht kurz bevor. Ziel ist es, den Rohbau innerhalb von fünf Jahren fertig zu stellen.

Karmeliterplatz

Der Karmeliterplatz ist ein Platz in der Mainzer Altstadt. Seinen Namen verdankt er der nahe gelegenen Karmeliterkirche. Die gotische Dachreiterbasilika steht am Karmeliterplatz 5. Die Mainzer Niederlassung des Bettelordens wurde 1285 erstmals erwähnt, zahlreiche Stiftungen ermöglichten den Bau von Kirche und Kloster auf dem 1326 erworbenen Hof Zum Hersfelder. Von 1477 bis 1797 tagte hier das Mainzer Universitätsrektorat. Das Kloster wurde von 1700 bis 1713 im barocken Stil umgebaut. Die ab 1924 vom Bettelorden der Karmeliter genutzte römisch-katholische Kirche steht unter Denkmalschutz. Nach verschiedenen Nutzungen im Laufe der Geschichte, unter anderem als Militärmagazin und Schule, wird die Kirche heute als Lager für Fastnachtswagen genutzt.

Ludwig-Marx-Straße

Marx, Ludwig (geboren am 15. Juli 1846 in Rheingönheim, gestorben am 28. September 1942 in Darmstadt), war Ziegeleibesitzer in Laubenheim und Weisenau und durch Schenkungen von Grundstücken ein großer Gönner.

Adolf-Kolping-Straße

Adolph Kolping wurde am 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und erlebte nach seiner Lehre als Schuhmachergeselle den Zusammenbruch der Zünfte. Während seiner Wanderschaft lernte er das Elend der wandernden Gesellen kennen. Mit Unterstützung von Pfarrern konnte er sein Theologiestudium beginnen und schließlich als Priester arbeiten. Er engagierte sich für die sozialen Probleme der Arbeiter und gründete in Elberfeld den ‘Katholischen Jünglingsverein’. 1849 rief Kolping den Kölner Gesellenverein ins Leben, der schnell an Popularität gewann. Zur Verbreitung seiner Ideen nutzte er neben seiner publizistischen Tätigkeit auch die Katholikentage. Kolping verstarb am 4. Dezember 1865 und wurde später seliggesprochen. Sein Engagement für die Arbeiterbewegung und die Gründung von Gesellenvereinen kennzeichnen sein Lebenswerk und haben die Soziallehre der Kirche nachhaltig geprägt.

Haifa-Allee

Mainz unterhält eine Städtepartnerschaft mit Haifa. Haifa ist die Hauptstadt des nördlichen Israels und verfügt über den bedeutendsten Hafen des Landes. Die Stadt erstreckt sich vom grünbewaldeten Karmel-Gebirge bis zum Mittelmeer. Haifa hat ein gut ausgebautes Verkehrsnetz mit einer Seilbahn und der einzigen Untergrundbahn Israels. Rund 286.000 Einwohner verschiedener Religionen leben hier harmonisch zusammen. Haifa ist schnell erreichbar durch gute Verbindungen zum Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv und anderen Städten des Landes. Die Geschichte der Stadt reicht bis ins 14. Jahrhundert v. Chr. zurück, als ein persischer Reisender über den Schiffbau in der Stadt berichtete. Während der Kreuzzüge war Haifa heftig umkämpft und wurde schließlich 1291 vom mamlukischen Sultan Baibars erobert. Im 18. Jahrhundert erlebte die Stadt eine wirtschaftliche Blütezeit als Zentrum des Weizenhandels. Als die Juden im späten 19. Jahrhundert ins ‘Heilige Land’ zurückkehrten, entwickelte sich Haifa weiter und wurde zum Eisenbahnknotenpunkt, der Damaskus im Osten und Kairo im Süden verband. Der Name ‘Haifa’ leitet sich wahrscheinlich vom hebräischen Wort ‘Choff Jaffeh’ ab, was ‘schöne Küste’ bedeutet. Heute wird das Stadtbild Haifas von der goldenen Kuppel des Bahá’í-Tempels dominiert.

Seit dem 30. März 1987 besteht die Städtepartnerschaft nun bereits zwischen Mainz und Haifa. In Haifa wurden mit Unterstützung der Stadt Mainz eine “Mainz-Bibliothek”, das Jugendbegegnungszentrum “Bet Magenza” sowie ein Seniorenbegegnungszentrum, das den Namen des ehemaligen Mainzer Oberbürgermeisters Jockel Fuchs trägt, eröffnet.

Münsterplatz

Ein wichtiger Platz mit historischer und städtebaulicher Bedeutung ist der Münsterplatz in der Mainzer Altstadt. Er dient als Haupteingang zur Altstadt und ist als Denkmalzone ausgewiesen. Seinen Namen verdankt der Platz der Abtei Altmünster und dem ehemaligen Münstertor der Mainzer Festung, das 1877 abgerissen wurde. In den folgenden Jahren wurde der Münsterplatz zu einem Verkehrsknotenpunkt, wodurch einige Altmünsterhäuser abgerissen werden mussten. In den 1920er Jahren wurde das Gelände nochmals erweitert, um den Platzbedarf zu decken. Die Bebauung mit dem Telegrafenamt und dem Finanzamt war das Ergebnis eines Wettbewerbs. Diese Gebäude waren die bedeutendsten modernen Bauten der Weimarer Republik. Bis 2017 war der Domplatz sanierungsbedürftig, was schließlich zur Neugestaltung des Platzes und der angrenzenden Bahnhofstraße führte. Im April 2018 fand die feierliche Eröffnung des neu gestalteten Platzes.

Schillerstraße

Die Schillerstraße in Mainz führt zum Schillerplatz, der nach dem berühmten Dichter, Schriftsteller, Kritiker und Historiker Friedrich Schiller benannt ist. Der Platz war bereits im römischen Mogontiacum (lateinisch: Mainz) ein zentraler Ort und diente seit dem Mittelalter als Marktplatz. Heute ist der Schillerplatz umgeben von Adelspalästen aus der Barock- und Rokokozeit, zahlreichen Denkmälern, darunter der berühmte Mainzer Fastnachtsbrunnen, und einer Grünanlage mit zahlreichen Geschäften im Stadtzentrum. Anlässlich des 100. Geburtstags des Dichters entstand die Idee, ihm ein Denkmal zu errichten. Schiller hatte schon früher Verbindungen zu Mainz: Auf der Flucht aus Württemberg machte er hier Station und suchte später in der Stadt eine Anstellung. Die Mainzer Republik beendete jedoch seine politischen Ambitionen. Das Schillerdenkmal wurde zunächst an einem anderen Ort aufgestellt und 1929 an seinen heutigen Standort versetzt. Mit dem Schillerplatz hat Mainz somit einen wichtigen Ort erhalten, an dem die historische Verbundenheit des Dichters mit Mainz gewürdigt wird.

Rathaus Mainz

Das Mainzer Rathaus – in Anlehnung an den damals amtierenden Oberbürgermeister Jockel Fuchs auch als „Fuchsbau” bekannt – ist ein charakteristisches Gebäude mit einer ganz eigenen Formensprache. Nach fünf Jahrhunderten ohne Rathaus und einem europaweiten Wettbewerb hat der Stadtrat 1968 das renommierte dänische Architekturbüro Jacobsen und Weitling mit der Planung beauftragt. Auf dem Halleplatz, dem heutigen Jockel-Fuchs-Platz, sollte der Bau realisiert werden. Das Rathaus sollte öffentliches Interesse und Diskussionen auslösen, so die Hoffnung der Architekten. Sie glaubten, dass ein Haus, über das nicht gesprochen wird, meist auch nicht wert ist, erwähnt zu werden. Diese Hoffnungen und Wünsche wurden im Januar 1974 formuliert und haben bis heute Bestand.

Silvester 1973 wurde das Gebäude mit einer Ratssitzung eingeweiht, tags darauf eroberten närrischen Garden den Rathausplatz. Das neue Haus wurde von zahlreichen Ehrengästen aus den Partnerstädten und hochrangigen Politikern besucht.

Der Architekt Arne Jacobsen konnte die Einweihung des Gebäudes nicht miterleben, da er bereits 1971 verstorben war. Im Jahr seines 100. Geburtstags 2002 erhielt das Rathaus zahlreiche Anfragen nach Leihmobiliar aus seinen Beständen für Designausstellungen weltweit.

Rheinstraße

Am südlichen Ende der Bocksgasse, heute Rheinstraße, stand das barocke Stadtpalais Löhrsche Haus. Es wurde 1715 von Hofrat Stubenrauch sen. erbaut und 1874 abgerissen. Teile des Gebäudes wurden in einen Neubau an der Ecke Rheinstraße/Holzstraße integriert, der im Zweiten Weltkrieg beschädigt und 1963 abgerissen wurde. Das Gebäude lag im südöstlichen Teil eines Baublocks, der von der Bocksgasse, der südlichen Stadtmauer, der Kapuzinergasse und einer kleinen Gasse im Norden begrenzt wurde. Die Hauptfassade des Gebäudes war nach Osten zum Rhein hin ausgerichtet. Unmittelbar vor der Hauptfassade verliefen nach der Erbauung 1847-1852 die Gleise der Hessischen Ludwigsbahn, deren genaue Lage heute durch Straßenumbauten nur snoch chwer nachzuvollziehen ist. Sie lagen jedoch im Bereich der heutigen Rheinstraße zwischen Färchergäßchen, Dagobertstraße und Kapuzinerstraße. An dieser Stelle stehen heute ein Wohnhaus mit Autowerkstatt (Rheinstraße 7) und ein Wohn- und Geschäftshaus (Kapuzinergasse 8/10), während das Löhrsche Haus diesen Gebäuden vorgelagert war und an der heutigen Rheinstraße lag.

Am Rathaus

Das von Arne Jacobsen und Otto Weitling entworfene Mainzer Rathaus wurde 1974 fertiggestellt. Nach dem Tod von Jacobsen vollendete die Architektengemeinschaft Dissing+Weitling dessen Werk. Das denkmalgeschützte Gebäude bildet zusammen mit dem Brandzentrum, dem Hilton-Hotel und der Rheingoldhalle ein eindrucksvolles Ensemble der Nachkriegsmoderne. Vor dem Neubau hatte Mainz seit 1462 kein eigenes Rathaus mehr. Ein halbes Jahrtausend lang tagte der Stadtrat in verschiedenen Gebäuden, meist unter der Bezeichnung “Stadthaus”. Seit den 1930er Jahren wurden verschiedene Standorte für ein neues Rathaus diskutiert, doch erst 1974 wurde das neue Rathaus auf dem Gelände “Am Brand” errichtet. Arne Emil Jacobsen gilt als einer der bedeutendsten Architekten und Designer Dänemarks im 20. Jahrhundert, während Otto Weitling durch seine Zusammenarbeit mit Jacobsen international bekannt wurde. Sie arbeiteten auch bei anderen Projekten zusammen, wie z.B. dem Christianeum in Hamburg und der dänischen Botschaft in London zusammen.

Am Zollhafen

Die Straße „Am Zollhafen“ zwischen Rheinallee und Taunusstraße bildet den südlichen Abschluss des Mainzer Zoll- und Binnenhafens und beherbergt die Kunsthalle Mainz. Seit 2010 entsteht am Zollhafen ein neues Stadtquartier am Rheinufer. Es ist als urbanes Quartier für Wohnen, moderne Büroflächen und Freizeiteinrichtungen konzipiert und soll Platz für rund 4.500 Einwohner und etwa 2.000 Arbeitsplätze bieten. Die Bauarbeiten sind bereits weit fortgeschritten, die Fertigstellung ist voraussichtlich für das Jahr 2026 geplant.

Am Kronberger Hof

Die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz hat ihren Sitz in Mainz. Sie fördert und kooperiert mit anderen Bildungsträgern und unterstützt die Bildungsarbeit durch Projekte, Seminare und Materialien. Sie berät und führt eigene Veranstaltungen und Fachtagungen zur politischen Bildung durch und gibt Publikationen heraus. Die Schriftenausgabe und die Bibliothek stehen allen Bürgern offen. Ein Kuratorium, das von einem Landesarbeitskreis beraten wird, begleitet die parteipolitisch neutrale Arbeit der LpB. Mit der Bundeszentrale und den anderen Landeszentralen für politische Bildung findet ein ständiger Gedankenaustausch statt.

Mombacher Straße

Entlang der Mombacher Straße hat sich in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung vollzogen. Der Alte jüdische Friedhof “Judensand“ wurde am 27.07.2021 als Teil der SchUM-Stätten zum Weltkulturerbe ernannt. Bei Bauarbeiten auf dem Gelände Mombacher Straße / Ecke Goethestraße wurden vor einigen Jahren Überreste einer historischen Verladerampe des Mainzer Güterbahnhofs entdeckt. Im Jahr 1942 wurden Menschen mit jüdischen Wurzeln aus Mainz und der Region vom ehemaligen Güterbahnhof in Vernichtungslager deportiert. An dieser Stelle soll ein Gedenkort entstehen, der an die Entrechtung und Vertreibung von Mainzer Bürgern durch Mainzer Bürger während des Zweiten Weltkrieges erinnert. Um einen angemessenen Ort der Erinnerung an diese schrecklichen Verbrechen zu schaffen, fand 2016 ein Ideenwettbewerb der Landeshauptstadt Mainz statt. Eine ansässige Firma stellte der Stadt für diesen Zweck einen Teil ihres Firmengeländes zur Verfügung.

An der Goldgrube

In Mainz gibt es viele ungewöhnliche Straßennamen. Der Name “An der Goldgrube” taucht erstmals im Jahr 1926 in einem Straßenverzeichnis der Stadt Mainz auf. Die Herkunft, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, dass sich an dieser Stelle früher ein besonders fruchtbarer Boden befand oder dass die Erde hier einfach eine besondere Färbung hatte. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Name ironisch gemeint war, da es um einen besonders schlechten Boden handeln könnte. Möglich ist auch, dass hier historischer Schmuck oder Münzen gefunden wurden.

Der Mainzer Gästeführer-Verein erklärt die damaligen Umstände wie folgt: Im Mittelalter besaßen das Domkapitel sowie Stifte und Klöster große Teile der Stadt und des Umlandes. Das “Bürgerfeld” war den Bürgern vorbehalten, die es gegen den Zehnten – einen Teil ihres Einkommens, den sie an die Kirche abgeben mussten – bewirtschaften durften. Das Gebiet erstreckte sich vom St. Viktor-Grundstück bis zum heutigen Rodelberg und war in Parzellen aufgeteilt: Drusenloch, Ketzergrube und Goldgrube gehörten dazu. In diesem Gebiet konnte die Bevölkerung zum Beispiel Gemüse anbauen. Warum das Gebiet ursprünglich “Goldgrube” genannt wurde, lässt sich nicht genau beantworten.

Staatstheater Mainz

Das Staatstheater Mainz ist ein lebendiger Ort der künstlerischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung im Zentrum der Stadt. Als Dreispartenhaus vereint es Oper, Schauspiel und Tanz unter seinem Dach und bespielt das Große Haus, das Kleine Haus, die Studiobühne U17 und das Glashaus mit Blick auf den Dom. Ein festes Ensemble und die kontinuierliche Zusammenarbeit mit fünf Hausregisseuren prägen die Identität des Theaters. Das umfangreiche Repertoire garantiert einen abwechslungsreichen Spielplan mit zahlreichen spartenübergreifenden Produktionen.

Die Auseinandersetzung mit der Region, großen Klassikern, ungewöhnlichen Projekten und zeitgenössischen Werken prägt den Spielplan des Staatstheaters. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Frage nach dem Gegenwartsbezug: Was geht uns das heute an? Das Junge Staatstheater justmainz spielt eine zentrale Rolle im Spielplan des Hauses – alle Sparten produzieren Stücke für Kinder und Jugendliche, und alle Ensemblemitglieder stehen mit großer Begeisterung für justmainz auf der Bühne.

Kulturelle Bildung und Teilhabe werden am Staatstheater Mainz großgeschrieben. Ein abwechslungsreicher Spielplan für alle Altersgruppen, die enge Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten sowie zahlreiche theaterpädagogische Angebote gewährleisten dies. Mit eigenen Kompositionsaufträgen setzt die Opernsparte wichtige Akzente im noch jungen Genre des zeitgenössischen Musiktheaters für Kinder.
Der Tanz am Staatstheater Mainz ist zeitgenössisch und zeichnet sich durch die Zusammenarbeit mit renommierten Choreografen aus aller Welt sowie eine starke internationale Vernetzung aus. Das 2015 erstmals gefeierte Festival tanzmainz hat Mainz zu einem überregional wahrgenommenen Anziehungspunkt für Tanzliebhaber gemacht.

Gutenbergplatz

Auf dem nach ihm benannten Platz thront Johannes Gutenberg in Überlebensgröße. Der dänische Bildhauer Berthel Thorvaldsen entwarf das Bronzestandbild des Erfinders des Buchdrucks, der keine zeitgenössischen Porträts hinterließ. Das 2010 vollständig restaurierte Denkmal zeigt eine idealisierte Darstellung Gutenbergs: bärtig, vornehm gekleidet, mit Bibel und Drucklettern in der Hand. Die Einweihung des Denkmals im Jahr 1837 feierte die Mainzer Bevölkerung mit einem dreitägigen Fest. Auch heute noch herrscht rund um das Denkmal auf dem Gutenbergplatz reges Treiben – nicht nur an Johannisnacht, dem alljährlich Ende Juni stattfindenden Fest zu Ehren des größten Sohnes der Stadt.

Markt

Der Mainzer Markt ist der nördlichste und größte der vier Plätze rund um den Mainzer Dom. Spätestens mit dem Bau des Doms um 975 entwickelte er sich zum Hauptumschlagplatz für Waren aller Art. Zunächst befanden sich auf der Südseite die Verkaufsstände der Woll- und Tuchhändler sowie der Kürschner, auf der Nordseite die Garküchen und Bäckereien. Im Laufe der Zeit überwog das Angebot an landwirtschaftlichen Produkten.

Kurfürst Albrecht von Brandenburg ließ 1526 den Marktbrunnen im Stil der Renaissance neu errichten. Im 18. Jahrhundert lösten repräsentative Barockhäuser die Vorgängerbauten vor dem Dom ab und auch die ältere Häuserzeile an der Nordseite des Marktes erhielt ein festliches Gepräge.
Nach dem Zweiten Weltkrieg überstand nur das barocke Domhaus Markt 18-26 die Luftangriffe auf Mainz. In den folgenden Jahren wurde der Marktplatz verkehrsfrei gestaltet und der Marktbrunnen an seinen alten Standort zurückversetzt. Die äußere Neugestaltung der Nachkriegsbebauung begann 1979 mit der Wiederherstellung des historischen Fassadenbildes.

Die Neugestaltung der Nordseite des Marktes wurde 1991 abgeschlossen und die rekonstruierten Marktfassaden wurden zu einem beliebten Postkartenmotiv. Weitere Restaurierungsarbeiten folgten 2003 nach Plänen des Architekten Wolfram Becker mit der Neugestaltung der Häuser Markt 23-29.

Das alte Fassadenbild des Marktes 11-13 wurde Ende 2008 mit nur wenigen Veränderungen wiederhergestellt, nachdem die dortigen Kinos „Rex“ und „Bambi“ ihren Betrieb eingestellt hatten und der Gebäudekomplex zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgebaut wurde.

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